

Meine Freigängerkatze "Nougat" wurde am 20. April 19 jährig. Ich bin richtig stolz auf sie, denn sie meistert die Hürden, die ihr langes Leben mit sich bringen sehr gut. Sie verändert sich und ihre Gewohnheiten ihren Möglichkeiten entsprechend.
Es gibt ein Modell in der Gerontologie, das sich SOK-Modell nennt. Es steht für Selektion, Optimierung, Kompensation. Das, was sie macht, entspricht diesem Modell sehr gut:
Seit einigen Monaten braucht sie Unterstützung in der Fellpflege, was sie lautstark, fast singend und mehrmals täglich einfordert. Früher wollte sie keine Hilfe dabei. Das Kämmen ihrer langen Fellhaare war auch im Winter, wenn kleine Knötchen entstanden, ausschliesslich ihre Aufgabe. Da durften wir uns nicht einmischen. Nun hat sie einen Teil dieser Selbständigkeit aufgegeben. Sie kann heute unsere Hilfe schnurrend geniessen. (Kompensation)
Auch wenn sie jederzeit nach draussen gehen kann, meidet sie Konfrontationen oder Stress, der in freier Natur einfach gegeben ist.
So bleibt sie fast den ganzen Tag drinnen (Selektion) und gönnt sich hin und wieder ein heisses Sonnenbad unter dem Dachfenster in der Scheune. (Optimierung)
Da sie unter Gelenksarthrose leidet, zeigte sie durch ihr Verhalten (keine Nahrungsaufnahme und angespannte Sitzhaltung), wenn die Schmerzen zu gross wurden. Wir haben natürliche Mittel gefunden, die ihre Lebensqualität zusätzlich unterstützen.
Ihrer 'äusserst wichtigen' Aufgabe (hat sie sich selber gestellt), für emotionalen Ausgleich bei ihren Menschen zu sorgen und Streicheleinheiten 'zu verteilen' sowie Verbindungen zu schaffen und menschliche BesucherInnen zu begrüssen, kann sie durch all die sinnvollen Massnahmen bestens nachkommen. Sie ist vital, aufgestellt und sieht, wenn wir es nicht besser wüssten überhaupt nicht alt aus :). Wir hoffen, dass sie uns noch lange erhalten bleibt.