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Altern bedeutet loslassen und neues aufnehmen. Das beginnt bei der Geburt und endet mit dem Tod - so wie der Atem kommt und geht, so kommen und gehen die verschiedenen Phasen des Wachsens und Gedeihens. Deswegen ist es unsinnig an einem Bild festzuhalten, das bereits lange nicht mehr stimmt. Ich meine damit zum Beispiel das Bild der ewigen Jugend. Lieber möchte ich mit jedem Lebensjahr reifer werden und neues hinzulernen. Das finde ich viel verlockender. Damit ich jedoch neues aufnehmen kann, muss ich vor allen Dingen das Loslassen lernen, denn sonst gibt es keinen Platz für das Unbekannte, das Unentdeckte.

Loslassen wird im Alter umso bedeutender, als wir uns von lieben Menschen trennen müssen. Ingrid Riedel schreibt dazu in ihrem Buch 'Die innere Freiheit des Alterns': 'Eine Vorstellung hat sich mir selbst immer wieder als hilfreich erwiesen: dass zum Beispiel der Junge, der dieser Bruder damals während der Kriegszeit gewesen war, der Fünf- bis Siebenjährige, doch schon lange nicht mehr da war, sondern zuletzt in einer Gestalt als fast siebzigjähriger alter Mann existierte -... . So lernen wir schon während unseres ganzen Lebens die jeweilige Lebensgestalt eines lieben Menschen loszulassen, um uns auf eine neue einzustellen,...'.


Eine gute Übung, das Loslassen zu lernen, scheint mir das Weggeben von Dingen, die uns vor einiger Zeit einmal viel bedeutet haben, die wir heute aber kaum mehr gebrauchen. Wie gesagt, bei mir gibt es da noch ein grösseres Übungsfeld.

Ein Buch, das mir beim Weggeben wirklich geholfen hat, war das 'Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags' von Karen Kingston. Endlich wurde mir klar, dass Dinge, die wir nicht immer wieder gebrauchen, Energie binden und unseren Lebensfluss stark behindern können. Das Buch hat mir geholfen, das Aufräumen von einer ganz anderen Seite her zu betrachten. Es gibt wertvolle Tipps, wie es gelingt, sich vom angesammelten Gerümpel zu trennen und dadurch Platz zu schaffen für neue Energien.


gepostet am: 10. September 2017